- Anzeige -
- Anzeige -
Deutscher Jagdterrier
Er ist ein mutiger Hund, der einem 100-Kilogramm Wildschwein aus kurzer Distanz mitunter herausfordernd in die dunklen Augen blickt. Als reiner Familienhund eignet sich der Vollblut-Jagdhund nicht. In Wald und Feld gibt er hingegen alles.
Persönlichkeit
Er ist ein Jagdgebrauchshund, durch und durch. Wald und Feld sind seine Wohlfühlzone. Die Baujagd und die Arbeit als Stöberhund liegen diesem Vierbeiner einfach im Blut. Viele Jagdterrier nehmen es ohne zu Zögern mit einem Fuchs auf, der sich vehement zu wehren weiß. Diese Qualitäten sind kein Zufall, sondern klaren Zuchtzielen zu verdanken: Härte, also Unempfindlichkeit gegenüber körperlichen oder seelischen Reizen, ein feines Näschen, spurlautes Jagen, Wasserfreude, Führigkeit und Schussfestigkeit gehören dazu. Insgesamt ergibt sich ein Potpourri, das den Deutschen Jagdterrier bei der Bodenjagd und bei der Jagd auf Schalenwild wie Reh, Hirsch, Gams oder sogar Wildschwein punkten lässt. Das war allerdings nicht immer so. Früher stand der Einsatz unter der Erde – vor allem in Fuchs- und Dachsbauten im Fokus. Heute ist es die Stöberjagd auf Schalenwild bei Bewegungsjagden, die immer mehr Popularität erlangt. Gemeint sind Drück- und Treibjagden, bei denen Treiber und Hunde das Wild in Bewegung versetzen und aus der Deckung zu den Jägern treiben.
Vorlieben, Erziehung und Pflege
Da Deutsche Jagdterrier selbst beim Anblick eines wehrhaften Wildschweins keine Angst verspüren, setzen Jäger die beharrlichen Helfer gerne für verteidigungsbereites Wild ein. Hinzu kommt die Eignung für die Wasserjagd. Die hochläufigen Terrier stöbern eifrig und ausdauernd im Schilf. Beute bringen sie auch aus tiefem Wasser an Land. Was angesichts der überschaubaren Größe des Jagdterriers verblüfft, ist seine Apportbereitschaft und -fähigkeit. Kanin, Fasan, Rebhuhn und Taube apportiert das arbeitsfreudige Temperamentsbündel mit Feuereifer. Auch bei der Schweißarbeit, dem Verfolgen einer von verletztem Wild hinterlassenen Spur, überzeugen die kleinen Kraftpakete. Dabei stellen sie eine enorme Nasenleistung unter Beweis und zeigen einen ebensolchen Finderwillen. Dabei kommt längst nicht jeder Jäger mit dem charakterstarken Deutschen Jagdterrier zurecht. Der anspruchsvolle Terrier für Wald- und Bodenjäger ahndet Inkonsequenz mit Aufmüpfigkeit. Das Haarkleid ist pflegeleicht, sollte jedoch regelmäßig gebürstet werden.
Aussehen
Der kleine kompakte Jagdhund hat gute Proportionen und ist bis zu 40 Zentimeter groß. Er bringt durchschnittlich siebeneinhalb bis zehn Kilogramm auf die Waage. Rassetypisch ist das schlichte, dichte, harte Rauhaar oder derbes Glatthaar in den Farben Schwarz, Dunkelbraun oder Schwarzgrau (meliert) – mit rotgelben Abzeichen.
Herkunft
Die jagdliche Karriere des kernigen Terriers mit dem raumgreifenden Gangwerk begann kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Einige Jäger, die zuvor dem Foxterrier-Club angehört hatten, beschlossen, fortan eigenständig einen schwarz-roten Jagdhund zu züchten, der bei der Arbeit unter der Erde brillieren würde. Eine glückliche Fügung kam den Jagdterrier-Pionieren bei dem Projekt zur Hilfe: Der Zoodirektor des berühmten Tierparks Hagenbeck, Lutz Heck, schenkte ihnen vier schwarz-rote Terrier. Angeblich aus reinen Foxterrierstämmen gezüchtet. Dieses Quartett machte Furore – als Basis der Deutschen Jagdterrier-Zucht. Der erste Schritt war getan, nun kam Dr. Herbert Lackner ins Spiel. Er gilt noch heute als großer Förderer des Jagdterriers. Der Deutsche Jagdterrier Club e.V. richtet regelmäßig die „Dr. Lackner-Gedächtnisprüfung für Deutsche Jagdterrier“ aus. Nachdem sich Lackner eingeschaltet hatte, erfolgten Einkreuzungen mit ganz alten, rauhaarigen Terriern aus England und einigen Welsh Terriern. Das Erscheinungsbild der Rasse festigte sich zunehmend. Und das Zuchtziel galt als klar definiert: Ein vielseitiger, harter, spurlauter und wasserfreudiger Terrier sollte fortan die Jägerschaft begeistern. Dank hoher Jagdpassion und auffallender Abrichtefähigkeit ging die Rechnung auf. Das Tüpfelchen auf dem I: die Gründung des Deutschen Jagdterrier-Clubs e.V. im Jahr 1926.
Aktuelle Würfe
Hier werden Würfe der aktuellen Rasse sowie der dazugehörigen FCI Gruppe angezeigt.